«Die Ukraine, vorher und nachher»

von Scott Ritter, USA*

Es ist für mich eine Ehre und ein Privileg, hier zu sein und die Gelegenheit zu haben, mit Ihnen zu sprechen. Ich wünschte, wir könnten über bessere Themen sprechen. Ich wünschte, wir wären in einer Zeit, in der wir darüber sprechen könnten, wie wir vorankommen, mit dem Vertrauen, dass mit uns auch die Welt vorankommt. Aber wir leben in schwierigen Zeiten.
  Heute wurde ich gebeten, über «Globale Geopolitik im Kontext des Ukraine-Konflikts» zu sprechen. Ich denke, wenn Historiker auf die heutigen Ereignisse zurückblicken, werden sie von «VU» und «NU» sprechen, so wie wir von «v. Chr.» und «n. Chr.» sprechen. «VU» steht für «vor der Ukraine», «NU» für «nach der Ukraine». Der Krieg in der Ukraine hat alles verändert.
  Die Welt, die heute existiert, ist eine grundlegend andere Welt als vor dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine. Und wenn ich von «dem Konflikt in der Ukraine» spreche, möchte ich klarstellen: In Wirklichkeit dauert der Konflikt in der Ukraine schon seit Jahrzehnten an. Aber der Konflikt, von dem ich spreche, ist der Konflikt, der seit der Entscheidung von Wladimir Putin, am 24. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine zu schicken, entstanden ist.

«Die USA müssen lernen, sich in eine
 Gemeinschaft von Gleichen einzubringen»

Ich habe die Ehre und das Privileg, zweimal im Jahr ein Gremium zu beraten, dem einige der mächtigsten und einflussreichsten Menschen der Welt angehören, und das sind natürlich Menschen, die in der Öl- und Gasindustrie tätig sind. Sie verdienen eine Menge Geld, und Geld bedeutet Macht.
  Ich wurde hinzugezogen, um über Geopolitik zu sprechen, und seit mehreren Jahren versuche ich, diese führenden Vertreter der globalen Industrie davon zu überzeugen, dass sich die Welt weiterentwickelt und dass man sich mitentwickeln muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Ich habe davon gesprochen, dass sich die Welt von der amerikanischen Einzigartigkeit zu einer Multipolarität entwickelt, in der Amerika von der Welt nicht mehr als globaler Hegemon angesehen wird – statt dessen muss Amerika lernen, sich in eine globale Gemeinschaft von Gleichen einzubringen. Sie haben gesagt: «Nein, denn das würde bedeuten, dass Amerika sich von der regelbasierten internationalen Ordnung verabschieden müsste.» Dabei handelt es sich natürlich um Regeln, die die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt haben, um sich weiterhin selbst zu stärken.
  Die regelbasierte internationale Ordnung ist eine deutliche Abweichung von den Grundsätzen beispielsweise der Charta der Vereinten Nationen, in der von Multipolarität, globaler Gleichheit und all diesem Unsinn die Rede ist. Wenn ich «Unsinn» sage, dann meine ich das aus amerikanischer Sicht, denn wir glauben an nichts davon, wir glauben an die alleinige Macht der Vereinigten Staaten.
  Viele dieser Wirtschaftsführer sind Amerikaner. Sie leiten multinationale Konzerne, aber die multinationalen Konzerne bereichern nicht die Multi-Nationen. Sie bereichern die Vereinigten Staaten. Deshalb brauchen sie die regelbasierte internationale Ordnung, um weiter zu existieren, um das System der Bereicherung aufrechtzuerhalten, das sie im Laufe der letzten 40, 50, 60, 70, 80 Jahre aufgebaut haben.

Die Zeiten sind vorbei

Ausserdem habe ich sie auf das Problem derjenigen aufmerksam gemacht, die glauben, dass Amerika der Welt seinen Willen aufzwingen kann, egal, was es auch tut: Selbst wenn wir auf ein wirtschaftliches Problem stossen, werden wir in der Lage sein, dieses Problem zu unseren Gunsten zu lösen, indem wir unsere militärische Macht ausspielen, die unübertroffen ist: Es gibt niemanden auf der Welt, der es mit den Amerikanern in bezug auf militärische Macht aufnehmen kann. Ich sagte: «Auch diese Zeiten sind vorbei.»
  Das wollten sie nicht hören. Aber ich habe die Tatsache angesprochen, dass zwanzig Jahre endloser Kriege im sogenannten globalen «Krieg gegen den Terror» die Effektivität des amerikanischen Militärs grundlegend verändert haben. Wir sind nicht mehr ausgebildet, bewaffnet, ausgerüstet oder vorbereitet, um einen Landkrieg in Europa oder einen gross angelegten Konflikt im Pazifik zu führen. Statt dessen haben wir unser Militär im Irak, in Afghanistan und in Syrien kaputt gemacht – wir verfügen nicht mehr über die erforderlichen Fähigkeiten. Das wollten sie nicht hören. Sie sagten: «Nein. Amerika hat Flugzeugträger, Amerika hat Panzerbrigaden, Amerika ist Amerika, und die Welt wird niemals in der Lage sein, Amerika zu besiegen.»

Nach der Ukraine …

Das war «vor der Ukraine». Nach der Ukraine hat eine neue Realität Einzug gehalten. Vor der Ukraine konnten die Vereinigten Staaten Europa davon überzeugen, dass Russland mit Sanktionen gefügig gemacht werden könnte. Ich weiss, dass wir heute darüber lachen, wenn wir darüber nachdenken, wie lächerlich die Selbstüberschätzung derjenigen war, die so dachten. Aber diejenigen, deren Gedächtnis nur zwei Jahre zurückreicht, erinnern sich, wie die Vereinigten Staaten im Vorfeld des Konflikts immer und immer wieder sagten: «Wir werden Russland in die Knie zwingen.» Dass «wir zusammen mit dem Westen Russland sanktionieren, den Willen Russlands brechen werden. Russland wird einknicken. Selbst wenn Russland militärisch in die Ukraine einmarschieren würde, könnte es diesen Angriff nicht durchhalten, weil seine Wirtschaft zusammenbrechen wird.»
  Die russische Wirtschaft ist heute stärker als je zuvor, vor allem wegen der Wirtschaftssanktionen: «vor der Ukraine», «nach der Ukraine». Aber es geht um mehr als nur um die Beherrschung der russischen Wirtschaft. Es geht darum, wie die Welt über Amerika denkt: Die amerikanische Einzigartigkeit ist vorbei. 

BRICS – Multipolarität ist Realität

Erst in der vergangenen Woche [22.–24. August] fand in Südafrika ein Treffen der BRICS-Staaten statt – fünf «Entwicklungsländer», wie wir sie nennen. Ist China ein Entwicklungsland? Ist Indien ein Entwicklungsland? Das sind entwickelte Staaten. Vor der Ukraine waren sie nicht in der Lage zusammenzukommen. Es gab interne Streitigkeiten: Indien und China kamen nicht miteinander aus, die russische Wirtschaft war nicht so gut. Wer wusste schon etwas über Brasilien? War der afrikanische Kontinent reif für die Entwicklung? Das sind Fragen, die damals aufgeworfen wurden. Davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Vor der letzten Woche war BRICS ein Konzept, das vielversprechend war. Heute ist BRICS eine Realität, die die Welt verändert hat. Beachten Sie, dass ich nicht gesagt habe, dass sie die Welt «verändern». Ich sagte «die Welt verändert hat».
  Ich will Ihnen sagen, was geschah, als die BRICS zusammenkamen und expandierten. Amerika wurde von der Nummer eins zur Nummer zwei. Die Zeit der amerikanischen Einzigartigkeit ist vorbei. Sie ist vorbei, sie ist erledigt, sie ist zu Ende, sie ist weg. Wir haben es vielleicht noch nicht begriffen. Die Amerikaner glauben vielleicht, dass wir immer noch die Nummer eins sind, aber das sind wir nicht. Wir sind von den BRICS überholt worden. Nun, Sie werden sagen: «Moment mal, Scott, das sind viele Länder.» Was bedeutet Ihrer Meinung nach Multipolarität, meine Damen und Herren? Es bedeutet, dass viele Länder zusammenarbeiten. Und Multipolarität ist nicht länger eine Theorie: Sie ist Realität.
  Die Realität der BRICS ist so, dass Amerika die Nummer zwei ist. Es wird für immer die Nummer zwei sein, weil es nicht die wirtschaftliche Stärke haben wird, die multipolare Organisation BRICS zu übertreffen, die sich in diesem Augenblick erweitert. Das Interessante an BRICS ist, dass wir versucht haben, Russland von der Tagesordnung fernzuhalten. Wir haben versucht, Wladimir Putin von diesem Treffen fernzuhalten. Stellvertretend nahm sein Aussenminister Sergej Lawrow teil. Putin nahm per Video teil. Er dominierte die Sitzung, meine Damen und Herren. Russland wird ab Januar 2024 den Vorsitz der BRICS innehaben. Wenn die BRICS von derzeit fünf um sechs Mitglieder erweitert werden, wird Wladimir Putin der Vorsitzende der BRICS sein. Und wenn die BRICS im nächsten Sommer wieder zusammentreffen und über die Aufnahme von zehn Nationen sprechen, wird Wladimir Putin der Vorsitzende der BRICS sein.

Lauter Fehlschläge der Nato

Es ist nach hinten losgegangen. Alles, was wir tun, hat sich als Fehlschlag erwiesen. Und das nicht nur wirtschaftlich. Auch militärisch: Vor der Ukraine, vor der Ukraine, VU – ich versuche, dieses Konzept in die Köpfe der Menschen zu bringen – vor der Ukraine hatten die Menschen Angst vor dem amerikanischen Militär. Und das aus gutem Grund. Wir ziehen oft in den Krieg. Das, was wir tun, ist tödlich. In Europa glaubte die Nato, dass sie ein mächtiges Militärbündnis sei. Die Nato glaubte, dass die Menschen auf sie hören, wenn sie ihre Muskeln spielen lässt – vor der Ukraine. Nach der Ukraine ist die Nato als Papiertiger entlarvt worden. Ein Papiertiger.
  Es gibt keine militärische Stärke in der Nato. Die Nato ist nicht in der Lage, eine bedeutende militärische Macht über die Grenzen Europas hinaus zu projizieren. Die Nato kann keinen Krieg nach dem Muster des Krieges führen, der heute in der Ukraine geführt wird. Glauben Sie nicht mir, glauben Sie General Christopher Cavoli, amerikanischer Vier-Sterne-General, Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte, Oberster Alliierter Befehlshaber. Auf einem schwedischen Verteidigungsforum im vergangenen Januar sagte er, die Nato könne sich den Umfang und das Ausmass der Gewalt, die heute in der Ukraine herrsche, nicht vorstellen. Denken Sie darüber nach.
  Was machen die Menschen beim Militär? Wir bereiten uns auf die Zukunft vor. Wir bereiten uns auf die Zukunft vor, basierend auf dem, was wir uns vorstellen. Wenn wir uns etwas vorstellen, schaffen wir Fähigkeiten, um dem gerecht zu werden, was wir uns vorstellen. Wenn wir uns den Umfang und das Ausmass der Gewalt, die heute in der Ukraine stattfindet, nicht vorgestellt haben, bedeutet das, dass wir nicht darauf vorbereitet sind. Wir haben nicht dafür trainiert, wir haben uns nicht dafür ausgerüstet, wir haben uns nicht dafür organisiert. Wir können sie nicht bekämpfen. Und das ist eine Tatsache.
  Zurzeit findet in der Ukraine eine Gegenoffensive statt. Die ukrainische Armee hat drei Brigaden, die versuchen, die Stadt, das Dorf Robotyne einzunehmen. Drei Brigaden. Das sind 15 000 Mann. Stellen Sie sich vor, die Nato würde jetzt drei Brigaden an die Front schicken. Das kann sie nicht. Die Nato kann keine drei Brigaden in den Einsatz schicken. Aber stellen Sie sich vor, sie würden es tun: Sie haben das Dorf angegriffen und sind von den Russen zurückgeschlagen worden. Also werden jetzt drei Brigaden abgezogen, drei weitere werden in einem komplizierten Wechsel der Linien herangeführt. Die Nato hat noch nie einen Linienübergang mit sechs Brigaden durchgeführt. Und die Ukraine tut dies unter Beschuss. Sie scheitern, aber sie tun es. [Anmerkung der Redaktion: Seit dem 6. September hat Moskau den Rückzug seiner Truppen aus Robotyne bestätigt.]

Die Nato ist ein Papiertiger
 – auch im Pazifik

Der Krieg, der gerade in Saporischschja, in Cherson, in Luhansk, in Donezk stattfindet: Es ist ein Krieg, den die Nato nicht bekämpfen kann. Und jetzt weiss die Welt das. Die Nato ist ein Papiertiger. Die Welt weiss, dass sie ein Papiertiger ist. Sie wissen, dass die Vereinigten Staaten ihren erklärten Wunsch, Europa zu stärken, nicht erfüllen können. Die Ukraine hat 400 000 Mann im Kampf verloren, 40 000 bis 50 000 in den letzten Wochen. Amerika hat zehn Jahre gebraucht, um 58 000 Mann in Vietnam zu verlieren, und das hat uns das Genick gebrochen. Können Sie sich eine Situation vorstellen, in der das Militär der Vereinigten Staaten aufgefordert wird, innerhalb von zwei Wochen 40 000 Mann zu opfern? Können Sie sich vorstellen, dass irgendeine europäische Armee 40 000 Mann in zwei Wochen opfern sollte? Tatsache ist: Wir können heute keinen Krieg in Europa gewinnen. Wir sind nicht mehr die Nummer eins. Wir sind nicht mehr die Nummer zwei. Wir sind vielleicht die Nummer drei.
  Das ist eine Realität. Nicht nur in Europa können wir uns nicht durchsetzen. Sondern auch im Pazifik. Wenn Sie mir nicht glauben, glauben Sie Generalleutnant Samuel Clinton Hinote. Er war stellvertretender Stabschef der United States Air Force. Er ist erst kürzlich in den Ruhestand getreten. Seine Aufgabe war die Strategie. In den letzten vier Jahren hat er jedes mögliche Szenario eines Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China im Pazifik durchgespielt. Und kürzlich, vor seiner Pensionierung, ging er ins Pentagon und ins Weisse Haus und sagte Folgendes: «Stellen Sie Ihre Politik ein, die uns in eine potentielle militärische Konfrontation mit China treibt, und lassen Sie sie sein. Denn wenn es zu einem kinetischen Kampf zwischen den Vereinigten Staaten und China kommt, gibt es kein Szenario, in dem wir gewinnen. Wir verlieren jedes einzelne Mal. Und es gibt nichts, was wir in der unmittelbaren Zukunft tun können, um dieses Ergebnis zu ändern. Wir müssen die Art und Weise, wie wir mit China zusammenarbeiten, ändern.»

«Amerika verliert»

Aus diesem Grund ist Tony Blinken im Juli nach China gereist. Erinnern Sie sich an diese Reise? Er musste bei dreissig chinesischen Beamten vorsprechen, bevor er zu Xi Jinping gelangte, und erhielt eine dreissigminütige Lektion in Sachen Bescheidenheit. Er musste dorthin reisen, weil die Vereinigten Staaten in ihrer China-Politik eine Pause einlegen mussten: Der Weg der Konfrontation muss gestoppt werden. Wir hatten gerade eine Situation in der Strasse von Taiwan erlebt, in der ein amerikanisches Schiff fast von einem chinesischen Schiff gerammt wurde. Und das Pentagon sagte: «Wenn sie uns angreifen, was machen wir dann? Sollen wir sie versenken?» Und nun beginnen die Szenarien: Wenn wir sie versenken, üben sie Vergeltung, wir üben Vergeltung, wie wird es enden? Nun, General Samuel Clinton Hinote sagte, dass es jedes Mal nur auf eine Weise enden wird: Amerika verliert.
  Das ist heute die Realität. Wir verlieren, weil wir nicht die Kapazitäten haben. Aber vor der Ukraine hat das niemand verstanden. Niemand glaubte das. Alle glaubten, dass Amerika die oberste Militärmacht der Welt sei. Heute haben wir die Scheuklappen abgenommen. Wirtschaftlich sind wir die Nummer zwei. Vielleicht können wir diese Position halten, vielleicht auch nicht. Militärisch sind wir die Nummer drei. Und wer weiss, wohin uns das führen wird. Denn unser Militär ist ein kaputtes System. Wir haben Hunderte von Milliarden Dollar für ein System ausgegeben, das für die Verteidigung der Vereinigten Staaten keinen Nutzen bringt. Ganz zu schweigen von der Verteidigung der Verbündeten. Wie kann man 900 Milliarden Dollar pro Jahr ausgeben und sagen, dass wir nicht in der Lage sind, in einem Landkrieg in Europa gegen die russische Armee zu kämpfen und zu siegen, die 68 Milliarden Dollar pro Jahr ausgibt? Das liegt daran, dass unser System kaputt ist. Aber das ist eine andere Frage.
  Die Ukraine hat alles verändert. Vor der Ukraine war Amerika die Nummer eins, zumindest in der Wahrnehmung. Nach der Ukraine ist Amerika wirtschaftlich die Nummer zwei und militärisch die Nummer drei, und das ist eine Realität, die von der Welt akzeptiert wird. Es ist nicht Scott Ritter, der dies in einer geschlossenen Gesellschaft zu Öl- und Gasmanagern sagt. Es ist Scott Ritter, der dies sagt, während der Rest der Welt dies bestätigt. Russland weiss das. Russland hat keine Angst mehr vor dem amerikanischen Militär. Es ist nicht so, dass sie gegen das amerikanische Militär in den Krieg ziehen wollen, aber Russland kennt dessen Fähigkeiten. Es ist getestet worden. Auch China weiss das.

Europa muss aufwachen

Wann wird Europa das erkennen? Wann wird Europa erkennen, dass die Nato ein falscher Prophet ist? Wann wird Europa begreifen, dass das Geld, das sie in die Nato stecken, verschwendetes Geld ist? Wann wird Europa begreifen, dass man sich nicht um Krieg, sondern um Frieden bemühen sollte? Es ist an der Zeit, dass Europa aufwacht. Denn wenn sie das nicht tun, wenn sie weiterhin an den Mythos der amerikanischen Hegemonie, den Mythos der amerikanischen Vorherrschaft glauben – denn es ist ein Mythos – er ist nicht mehr real, er existiert in den Köpfen der amerikanischen Politiker, aber er existiert nicht in der Art und Weise, wie die Welt heute funktioniert. Europa muss sich entscheiden: Wollen sie ein Gefangener in einem Käfig ihres eigenen Konstrukts werden? Denn das ist es, was gerade passiert. Die Welt geht an Amerika vorbei. Die Welt macht mit ihrem gemeinsamen Leben weiter. Und die amerikanische Einzigartigkeit ist im Rückspiegel zu sehen, und zwar in der Rückwärtsbewegung.  •

(Übersetzung Zeit-Fragen)



Scott Ritter ist ein ehemaliger Geheimdienstoffizier der Marine, der in der ehemaligen Sowjetunion bei der Umsetzung von Rüstungskontrollabkommen und im Stab von General Norman Schwarzkopf während des Golf-Kriegs diente. Von 1991 bis 1998 war er als Chefinspektor für die Vereinten Nationen im Irak tätig. Ritter war ein entschiedener Kritiker der amerikanischen Entscheidung, 2003 erneut gegen den Irak in den Krieg zu ziehen. Er arbeitet über Fragen der Rüstungskontrolle, des Nahen Ostens und der nationalen Sicherheit.

«‹Disarmament in the Time of Perestroika› (2022) ist die umfassende Geschichte der Umsetzung des INF-Vertrags, der von Michail Gorbatschow und Ronald Reagan unterzeichnet wurde, in all seiner Komplexität und den Anstrengungen, die beide Seiten unternommen haben, um diesen erfolgreichen und einzigartigen historischen Abrüstungsprozess ‹Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser› zu gewährleisten. Es wird gezeigt, wie zwei Nationen, die sich grundsätzlich uneins waren, zusammenkommen konnten, um die Welt von Waffen zu befreien, die den internationalen Frieden und die Sicherheit, ja die gesamte Menschheit bedrohten …»

(Clarity Press)

«Ein fesselnder Bericht darüber, wie die USA das Schlüsselabkommen verifiziert haben, das den Kalten Krieg beendete. Es sollte von allen gelesen und aufgenommen werden, die sich fragen, wie wir heute die Kriegshetze überwinden können.»

(Jack Matlock, ehemaliger US-Botschafter in der Sowjetunion, 8. Mai 2022

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